Blasenschwäche (Harninkontinenz)

Obwohl sehr viele Frauen unter Blasenschwäche (Harninkontinenz) leiden, wird dieses Thema häufig als ein Tabuthema angesehen und viel zu selten beim Frauenarzt angesprochen.

Dabei kann den meisten Menschen geholfen werden!

Als Harninkontinenz wird die Unfähigkeit des Zurückhaltens von Harn bezeichnet. Die Harninkontinenz kann vorübergehend auftreten oder aber eine bleibende Erkrankung darstellen.

Die Harninkontinenz kann nach verschiedenen Ursachen eingeteilt werden:

  • Belastungsinkontinenz bzw. Stressinkontinenz – Urinverlust bei körperlicher Anstrengung infolge einer Blasenverschlussproblematik
  • Dranginkontinenz – Urinverlust bei imperativem (unaufschieblichem) Harndrang
  • Gemischte Stress-Dranginkontinenz – Urinabgang durch Insuffizienz des Blasenschließmuskels in Kombination mit einem imperativen Harndrang
  • Reflexinkontinenz bzw. neurogene Blase – Urinabgang durch Schädigung oder Erkrankung der Strukturen, die die Nervenimpulse aus Gehirn oder Rückenmark auf die Blase übertragen.
  • Überlaufinkontinenz bzw. Überlaufblase – Urinabgang, wenn der Druck in der gefüllten Blase den Druck des Schließmuskels übersteigt
  • Extraurethrale Harninkontinenz – die Ursache liegt außerhalb der Harnblase

Die Stressinkontinenz ist bei Frauen die am weitesten verbreitete Form der Harninkontinenz mit etwa 40 %. Unter einer Dranginkontinenz leiden etwa 20 %, 38 % an Mischformen. Alle anderen sind mit nur etwa 2 % sehr selten

Eine Harninkontinenz kann durch folgende Verfahren untersucht werden:

  • Urodynamik – Messung der Blasenfunktion
  • Uroflowmetrie (Harnstrahlmessung) – Messung des Urinflusses während der Blasenentleerung zur objektiven Feststellung von Blasenentleerungsstörungen.
  • Zystometrie (Harnblasendruckmessung) – man gewinnt qualitative und quantitative Informationen über die Funktion der Blasenmuskulatur.
  • Urethradruckprofil (Harnröhredruckprofil) – Messung des Harnröhrenverschlussdruckes

Nach gestellter Diagnose kann eine spezifische Gymnastik sowie eine medikamentöse oder operative Therapie sinnvoll sein.

Bitte sprechen Sie uns jederzeit bei solchen Problemen ohne falschen Scham an. Wir wissen, wie belastend sich eine Harninkontinenz auswirken kann, welcher hohe Leidensdruck damit einhergeht und sogar Sozialkontakte schwierig werden können.

Gerne beraten wir Sie zur Prävention, Diagnostik und Therapie einer Harninkontinenz.

Beckenbodentraining bei Blasenschwäche

Beckenbodentraining ist eine effektive Methode zur Behandlung von Harninkontinenz. Durch gezielte Übungen wird die Beckenbodenmuskulatur gestärkt, was die Kontrolle über die Blase verbessert und ungewollten Urinverlust reduziert.

Die Übungen sind einfach und können zu Hause durchgeführt werden. Typische Übungen umfassen das Anspannen und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur, ähnlich wie beim Versuch, den Urinfluss zu stoppen. Regelmäßiges Training kann bereits nach wenigen Wochen spürbare Verbesserungen bringen.

Ein starker Beckenboden unterstützt nicht nur die Blasenkontrolle, sondern trägt auch zur allgemeinen Stabilität des Rumpfes bei und kann die Lebensqualität erheblich verbessern.